Mittwoch, 15. Juli 2015

Unterwegs im Auftrag der BAWE - Part 3

Unser Trainer in Ausbildung Jonas Borschel hospitiert gerade bei der U20-EM in Italien (7. bis 19. Juli). Von dort berichtet er für uns über seine Arbeit und Erlebnisse abseits des Courts.

Hallo Oldenburg,
und wieder liegen abwechslungsreiche, intensive Tage hinter uns. Gar nicht so leicht, noch ein wenig Zeit für den Blog zu finden. Aber ich mache es ja gerne...

Am Sonntag nutzten wir unseren freien Tag als Touristen, erkundeten den typischen Urlaubsort und verbrachten viel Zeit am Strand. Lignano Sabbiadoro liegt auf einer Halbinsel an der Adria, umgeben von Stränden und Meer. Gleichzeitig durfte ein kleiner sportlicher Wettkampf am Basketballkorb nicht fehlen. Bevor wir aber zu sehr ins Urlaubsgefühl eintauchen konnten, hatte uns am Montag auch schon der gewohnte Rhythmus wieder: Morgenlauf am Strand, Frühstück, Videoarbeit (Taggen) sowie die Vorbereitung auf die kommenden Partien. 

In diesem Jahr wurde der Spielmodus der U20-EM verschärft, der Verbleib in der A-Gruppe deutlich erschwert. Insgesamt steigen sieben Mannschaften in die B-Gruppe ab, für alle Teams war es enorm wichtig in die Zwischenrunde einzuziehen. Wer dieses Ziel nicht erreichte, streitet sich mit sieben weiteren Mannschaften um den Klassenerhalt. Ein schlechter Tag kann so schon den Abstieg bedeuten. Große Basketballnationen wie Kroatien, Griechenland und Russland, dazu weitere gute Teams wie Bosnien, Polen, Slowenien landeten hinter uns. Sie kämpfen mit Bulgarien und Großbritannien um einen verbleibenden Platz.

Im ersten Spiel der Zwischenrunde wurden uns die Grenzen aufgezeigt. Die auch im Jugendbasketball traditionell starken Spanier übernahmen nach einer soliden Anfangsphase unserer Jungs schnell das Kommando. Am Ende stand eine deutliche 40:75-Niederlage. Nach der Partie tauschten wir uns mit Co-Trainer Robert Bauer über die Qualität des Turniers und besonders der Spanier aus. Diese befinden sich in jedem Jahr auf sehr hohem Niveau. Besonders ihre hohe Entschlossenheit und Entscheidungsqualität macht den Unterschied zu anderen Mannschaften aus.

Hinzu kommen die sehr ausgeprägten technischen Fähigkeiten, die es schwer machen, gegen sie zu spielen. Die Spanier wählen kurze Einstiege in ihre Plays, lesen die Verteidigung hervorragend und finden dann oft die richtigen Lösungen. Es ist enorm spannend, die vielen herausragenden Talente zu sehen, die in einigen Jahren auf der großen internationalen Bühne stehen werden.

Emircan Kosut ist ein Beispiel für die besten Spieler des Turniers. Der türkische Center dominierte in deren Partie gegen die Ukraine. Seine Größe, Athletik und die spielerischen Fähigkeiten waren von seinen Gegnern kaum zu stoppen. 

Am Abend ging es noch die Stammpizzeria, bevor ich eine Runde Canasta mit meinem Kollegen Nils spielte. Auch hier hatten die Eisbären gegen die Baskets natürlich keine Chance.

Am Dienstag kam es dann zum ersten Do-or-die-Spiel. Nur ein Sieg gegen die Ukraine konnte uns die Chance aufs Viertelfinale erhalten. Die Osteuropäer spielten einen durchaus ungewöhnlichen Spielstil - viel Tempo, viel Zug zum Korb und schnelle Abschlüsse. Von unserem Team waren 40 Minuten Konzentration in der Verteidigung gefragt. Wir mussten den Topscorer des Turniers und einige gefährliche Dreierschützen kontrollieren. Dies gelang uns weitgehend: Nur 8 von 32 Versuchen aus der Distanz wurden getroffen, so dass unsere Vorteile am Brett ins Gewicht fielen. Wir führten die gesamte Halbzeit über und konnten den Sieg nach kurzem Zittern einfahren. Jonas Grof traf einen wichtigen Sprungwurf und behielt an der Freiwurflinie die Nerven. 61:52 lautete der Endstand, der uns nun das Finale gegen die Tschechische Republik beschert. Wir sind gespannt und drücken die Daumen.

Bis dahin viele Grüße
Jonas

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